Zum Velberter ,,Dreck-weg-Tag" erklärt Michael Alfermann, Mitglied des Vorstandes der PDS-Basisgruppe Velbert:
Die zunehmende Verschmutzung der Velberter Innenstädte und, wenn man mal genau
hinsieht, auch der Wälder und Felder, man denke an Autoreifen, Khlschränke u.v.m.,
ist durchaus ein Problem, dessen man sich annehmen muss. Nur ist es nicht nur ein
�optisches Manko, welches sich durch einen eher kosmetischen ,,Dreck-weg-Tag"
begrenzen läßt, sondern offenbart doch die Einstellung vieler Bürger zu ihrer
Stadt, Lebensumgebung, Mitmenschen.
In diesem Zusammenhang wird fast immer nach mehr Selbstverantwortung der Bürger
gerufen, es müsse eine ,,ganze Mentalität" (Stefan Freitag) geschaffen werden, es
dürfe nicht immer der Staat bemüht werden. Doch während hier die normalen Bürger
immer mehr Aufgaben übernehmen mssen, die unschön und wirtschaftlich unattraktiv
sind, dürfen sich andere aus der Verantwortung stehlen und sogar an ehemalig
vollständig kommunalen Gesellschaften wie den Stadtwerken bereichern (RWE 20%).
Über den Schmutz auf der Straße regt sich jeder auf, doch wenn Unternehmen ihre
Arbeiter und Angestellten wie Dreck auf die Straße werfen, um anschließend in ein
Land abzuwandern wo man besser ausbeuten kann, gibt es keinen Aufschrei in den
Medien. Das findet man ja normal, unser ,,Standort" ist ja auch so unattraktiv. Es
muss sich wirklich ein Wechsel in der Mentalit� und Politik in diesem Land und
dieser Stadt vollziehen. Aber der darf sich nicht nur auf herumliegenden Abfall
und Hundekot beschränken, sondern muss ändern, dass Menschen verachtend als bloß
Kostenfaktoren betrachtet werden, mit denen man beliebig verfahren kann. Und
hierzu bedarf es keines ,,Dreck-weg-Tages", sondern des entschieden Widerstandes gegen diese
Zustäde.
|