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21.06.2006

Ein Häufchen gegen Studiengebühren

Auf der heutigigen NRW-weit organisierten Großdemonstration in Düsseldorf gegen Studiengebühren fanden sich gut 500 Menschen ein. Mit den üblichen Plakaten ,,Education is not for sale" (Ausbildung steht nicht zum Verkauf) machten sie ihre Ablehnung gegenüber dem sog. Hochschulfreiheitsgesetz der Landesregierung, welches u.a. die Einführung von Studiengebühren durch die Unis vorsieht deutlich. Begleitet von fast der selben Anzahl mit Kabelbindern ausgestatteten Polizisten demonstrierten sie zum Landtag. Dabei wurde ihr friedlicher Protest öfters durch die Polizei gefilmt, als würden hier Verbrecher bei schweren Straftaten erwischt.

Mein Komentar: Die Beteiligung an der Demonstration ist erschreckend. Selbst bei der alleinigen Bochumer Demo waren mehr Studenten anwesend. Insofern darf man heute ruhig Herrn Rüttgers gratulieren, der sich beruhigt zurücklehnen und sich darüber freuen kann NRW mal wieder unsozialer und Bildungsfeundlicher gemacht zu haben, ohne daß ihm dabei nennenswerter Gegenwind entgegenschlägt.
Doch warum findet der Protest so wenige Anhänger? Sind die heutigen Studenten blöder als die in den vergangenen Jahren, die noch stärker auf die Straße gingen? Finden sie etwa gut, wenn soziale Selektion stärker wird, jedoch an den Hochschulen eher alles schlechter? Ich denke nicht. Vielmehr hat sich glaube ich eine tiefe Depression in den Köpfen der Menschen breit gemacht. Egal was man tut, die Politik macht doch eh was man will, und wählt man die CDU (wie '98) ab, kommt die SPD mit der selben Politik. Ihnen fehlt der Mut und auch vielleicht die Einsicht, daß man mit beharrlichem Protest wie in Frankreich etwas erreichen kann. Sicher, bei soetwas kan schon ein ganzes Semester flöten gehen, doch wenn man denen von CDU/FDP/SPD und Grünen nicht die Rote Karte zeigt, wird auch für einen persönlich viel mehr verloren gehen!