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30.10.2010

Hand in Hand gegen Rassismus

So lautete das Motto der Demonstration, zu der der Runde Tisch aufgerufen hatte. Und friedlich und gemeinschaftlich kamen die Leute auch zusammen. Über 1000 Menschen aller Hautfarben straften die Behauptung der Rechtsextremisten Lügen. Diese hatten sich parallel unter dem Motto ,,Multikultur ist sozialer Krieg" am Bahnhof Neviges versammelt. Vielleicht 150 Vertreter der Neonazi-Szene gaben dort, in sicherer Entfernung von unbescholtenen Bürgern, ihre Parolen zum Besten. Währenddessen sorgte die Musik des Velberter Straßenmusikers Errol O. Johnson und des Hattinger Liedermachers Peter Jörn Rüddenklau für gute Stimmung in der Innenstadt. Dort machten der Sprecher des Runden Tisches Jan Lichtwitz, der DGB-Landesvorsitzende Andreas Meyer-Lauber, der Bürgermeister Stefan Freitag und der Vorsitzende des Integrationsrates Cem Demircan deutlich, das Velbert eine offene, menschenfreundliche Stadt ist. Bürgermeister Stefan Freitag erklärte die Rechtsextremen daher zu in der Stadt Velbert ,,unerwünschten Personen". Auch Kerstin Griese (SPD, Mdb) und Gunhild Böth (DIE LINKE., stellvertretende Präsidentin des Präsidiums des Landtags NRW) waren unter den Anwesenden. Eine rundum gelungene Aktion also, die ein positives Bild unserer Stadt in die Welt hinaus­sendet. Wie anders hätte es ausgesehen, wäre die Bevölkerung dem Rat der velberter CDU gefolgt, ,,an diesem Tag ausgiebig unsere Nachbarstädte [zu] erkunden und den Extremisten so die kalte Schulter [zu] zeigen". Diese verwickelte sich, nachdem sie sich bereits als einzige dem Bündnis gegen die Rechtsextremisten verweigert hatte, gar in einer zweiten Presseerklärung weiter in Widersprüche: ,,Denn nur durch eine Veränderung in den Köpfen der Menschen kann erreicht werden, dass rechtsextreme Gruppierungen in Velbert kein zu Hause finden. Daher beteiligen wir uns nicht an dem Schlagabtausch in der Nevigeser Fußgängerzone, sondern setzen auf friedliche und nachhaltige Zusammenkünfte und Gespräche, wie zum Beispiel den runden Tisch der CDU-Fraktion Velbert ,,Taten statt Worte", der am vergangenen Dienstag unter Leitung unseres Integrationsbeauftragten Burghardt Fülling unter Beteiligung verschiedener muslimischer Gruppen tagte." Die CDU möchte also unter dem Motto ,,Taten statt Worte" mit Muslimen reden, statt durch die Beteiligung an einer friedlichen Demonstration gemeinsam mit Menschen aller Glaubens­richtungen etwas gegen Rechtsextremismus zu tun. Sieht die CDU das Problem etwa wie Herr Sarrazin ausschließlich bei den Muslimen? Oder planen die Herren auch einen Gesprächskreis mit Faschisten? Haben sie befürchtet, ihre Ratskollegen der demokratischen Parteien würden sich an Gewaltaktionen (,,Schlagabtausch") beteiligen? Wir verbleiben in trauriger Verwirrung.