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24.2.2011

Transparenz weichgespült

In der Ratssitzung vom 22. Februar entbrannte auf Initiative der Linken eine kontroverse Debatte über Transparenz in Betrieben mit städtischer Mehrheitsbeteiligung. DIE LINKE. hatte beantragt, dass die Stadtverwaltung ein Verfahren entwickelt, durch das alle Informationen, die nicht zwingend der Geheimhaltung bedürfen, für den Bürger transparent gemacht werden. Am Ende rang man sich lediglich zu einem unverbindlichen Apell durch.

Dabei wurde zunächst durchaus offen und intensiv diskutiert. Die Berechtigung des Anliegens mochte niemand in Frage stellen. Am Ende erwiesen sich aber die Widerstände gegen eine verlässliche Transparenzlösung als zu stark. Vor Allem von Seiten der Stadtverwaltung kamen zahlreiche Einwände: Verweise auf juristische Grenzen der Öffentlichkeit und Angst vor Überforderung. Am Ende wurde der Antrag der Linken nur von den Grünen mitgetragen.

Dazu Michael Alfermann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: ,,Ein trauriges Ergebnis. Immerhin haben wir nur gefordert, den Rahmen des juristisch Möglichen auszuschöpfen. Radikal-Lösungen waren nie im Gespräch. Und es ist wirklich nicht einzusehen, warum die Beurteilung der Veröffentlichungsfähigkeit von Unterlagen, wie sie im Rat und den Ausschüssen ja praktiziert wird, die Velberter Stadtverwaltung überfordern sollte."

In den Aufsichtsräten städtischer Betriebe werden weitreichende Entscheidungen getroffen. Verkäufe und Umschichtungen von kommunalem Eigentum, Bauprojekte, der Betrieb von Kultur- und Sportveranstaltungsstätten... vieles betrifft den Bürger direkt. Und weil die Unternehmen seiner Stadt gehören, sollte er auch ein Recht haben, darüber informiert zu werden. Der Inhalt der Aufsichtsratssitzungen ist aber prinzipiell vertraulich. Da bleibt dem einzelnen Aufsichtsratsmitglied oft nichts anderes, als die Faust in der Tasche zu ballen. Reden darf er nicht.