Start

Positionen

Texte

Termine

Verweise

Fahrrad

Turnen

07.06.2012

Weitere Zentralisierung auf der grünen Wiese

Laut dem von der Verwaltung am Mittwoch vorgestellten Gebäudenutzungskonzept soll die Kunst- und Musikschule komplett nach Neviges in die Hardenbergschule ziehen. VHS, AWO, DRK und Tafeln gleich mit. Langenberg soll zentraler Standort der Stadtbücherei werden. Das verschlechtert insgesamt den Zugang der Velberter zu öffentlichen Einrichtungen.

Was von Bürgermeister Freitag verschiedentlich laut angedacht wurde, liegt nun in einem ersten offiziellen Vorschlag vor. Nach dem Willen der Verwaltung müssen alle Velberter für die Angebote der Kunst- und Musikschule künftig nach Neviges fahren. Nicht ins dortige Zentrum oder in die Nähe eines Bahnhofes, sondern zu den Höhen am Waldschlösschen, buchstäblich auf die grüne Wiese.

Für die Menschen in Neviges bedeutet das noch weitere zusätzliche Wege: VHS, DRK und die Tafeln verschwinden aus dem Nevigeser Zentrum. Auch zu diesen Einrichtungen müssen künftig lange Wege auf die grüne Wiese in Kauf genommen werden.

Zusätzlich wird mit dem Konzept die Unterversorgung von Neviges mit weiterführenden Schulen festgeschrieben. Es würden hier nur 3 Klassen („Züge”) an weiterführenden Schulen gebraucht, schreibt die Verwaltung. Damit greift sie den Beratungen über ein Schulkonzept für Velbert vor. Tatsächlich liegt die Schülerzahl der Grundschulen in Neviges insgesamt aber für keinen Jahrgang unter 150. Gebraucht wird also etwa das Doppelte an Klassen.

Deshalb darf die Hardenbergschule nicht, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, ersatzlos wegfallen. Stattdessen könnte sie in eine 3-zügige Sekundarschule umgewandelt werden. Damit hätten die Nevigeser Kinder endlich die Möglichkeit, alle Schulabschlüsse vor Ort anzustreben.

Fraktionsvorsitzender Harry Gohr: „Es kann nicht sein, dass in einer dezentralen Stadt wie Velbert jede Einrichtung nur einmal, und dann noch an abgelegenen Orten angeboten wird. Dieser Zentralisierungswahn ist eine absurde Blüte der Kürzungslogik. DIE LINKE plädiert nachdrücklich für eine Lösung, bei der die öffentlichen Einrichtungen in den Zentren bleiben und die Hardenbergschule als Schule nutzbar bleibt.”

Nachdem die Zentralisierung von Sportanlagen auf der Deponie Industriestraße und die der Einkaufsmöglichkeiten mit dem Neubau auf dem Europaplatz beschlossen wurden und sich die Stadt mit dem Abriss des beliebten Freibades im Nizzatal in Richtung zentrales Schwimmbad bewegt hat, folgt mit dem vorgelegten Konzept nun der nächste Schritt.